MessageBird – ein Plattformanbieter beflügelt die Unternehmenskommunikation
Von Nancy Wächter, Björne Hermann und Ilja Wolkow
Erst kürzlich machte das Unternehmen MessageBird mit der Krönung zum Unicorn Schlagzeilen. Es wird bereits als „das Slack der externen Kommunikation“ mit einer einzigartigen Omni-Channel Kommunikationsplattform bezeichnet. Mit der neuesten 200 Millionen US-Dollar Finanzierung hat das Unternehmen Großes vor. Was sich hinter MessageBird verbirgt und was die Niederländer mit der neuen Finanzierung geplant haben, verraten wir euch in unserem neuen Blogartikel.
MessageBird, das „omni channel chat widget“, wurde 2011 von Robert Vis und Adriaan Mol in Amsterdam gegründet. Als ein Softwareunternehmen beschäftigt sich die Firma mit der Kundenkommunikation von Unternehmen unterschiedlichster Größe. Interessant dabei: den Gründer Adriaan Mol kennen wir bereits als Gründer des Unicorns Mollie, aus dem Monat September.

MessageBird – schon lange kein Küken mehr in der Branche
Das niederländische Unternehmen macht mit seiner Plattform für die Bündelung der unterschiedlichsten Kundenkontaktkanäle einen Jahresumsatz von 300 Millionen Euro. Weit mehr als 15.000 Kunden lassen die Kommunikation durch MessageBird abwickeln. Zu ihnen zählen alteingesessene Unternehmen, wie Lufthansa und SAP. Aber auch disruptive Firmen, wie Uber und HelloFresh setzen auf das niederländische Unicorn.
Mit Niederlassungen in Amsterdam, Singapur, Hamburg, San Francisco, Shanghai, Sydney und London ist MessageBird international vertreten. Die eigens entwickelten SMS-, Chat- und Voice-APIs revolutionieren die Interaktion zwischen Unternehmen und Kunden. Der Kontakt zu Kunden wird dadurch einfacher, effizienter und zugänglicher als je zuvor.
Auf den Punkt: Was leistet MessageBird für andere?

Getreu dem Motto „der Kunde ist König“ hat MessageBird eine Plattform entwickelt, die den Kunden über die Kommunikation und deren Wege entscheiden lässt. Sämtliche Kundennachrichten aus den favorisierten Kanälen (z.B. WhatsApp, WeChat, Twitter, SMS, E-Mail) kommen am Ende an einem einzigen Ort zusammen.
Mit der Einbindung von 220 Telekommunikationsanbietern bietet das niederländische Einhorn die einzige Plattform an, die nicht ausschließlich über das Internet ausgeführt wird. Ein klarer Vorteil, denn die Reaktionszeit des Kundensupport wird verbessert, was zu einer gestärkten Kundenbeziehung führt. Denn keine Wartezeiten versprechen viele glückliche Kunden.
Einnahmen erzielt MessageBird zum einen durch seine API-Einbindungen, die deutlich weniger als 1 US-Dollar pro verschickter Nachricht kosten. Zum anderen bietet es attraktive Tarifpakete. „FREE STARTUP“, „PRO“, „PRO PLUS“ und „CUSTOM PLAN“, heißen die Pakete, die sich in der Anzahl der monatlichen, aktiven Kundenkontakte, der Anzahl der Supportmitarbeiter und im Preis unterscheiden.
Von 0 auf 3 Milliarden in nur 9 Jahren
MessageBird startet seine Erfolgsstory im Jahr 2011 und absolviert die ersten vier Jahre erfolgreich ohne externe Finanzierung. Dabei ist das Unternehmen von Anfang an profitabel. Erst 2017 und 2019 wird es spannend. Das Startup weckt das Interesse des schwedischen Skype-Gründers Niklas Zennström. Seine Investitionsgesellschaft Atomico investiert in MessageBird.
Nur ein Jahr später, im Oktober 2020, schließt MessageBird die 200 Millionen US-Dollar schwere Series C Finanzierung ab. Der bekannteste Geldgeber in dieser Runde: Spark Capital. Dieser bewies schon in der Vergangenheit ein gutes Gespür für erfolgsversprechende Unternehmen. Seine Investitionen, z.B. in Slack und Wayfair beweisen dies nachhaltig.

Ein Rückgang des Erfolgs ist auch in Zukunft nicht abzusehen. Das Unicorn, das mittlerweile eine Bewertung von drei Milliarden US-Dollar erreicht hat, hat große Pläne. Die kürzlich verkündete „Work from Anywhere“ – Richtlinie mit dem 80/20 Prinzip sollen dabei helfen.
Alle Mitarbeiter können ab sofort, egal von wo, für MessageBird arbeiten. Solange sie in derselben Zeitzone wie ihre Kollegen arbeiten und sich die Arbeitszeit zu 80% mit dem des Teams deckt.
COVID19 als Treiber der digitalen Transformation
Die anhaltende Pandemie ist für viele Startups und digitale Unternehmen Fluch und Segen zugleich. Im September hat sich Unicorn Mollie, ein Online-Zahlungsdienstleister aus den Niederlanden, als Profiteur der Krise bewiesen. Der Markt für digitale Retail-Dienstleistungen scheint weiterhin auf dem Wachstumskurs zu sein.
Das zeigt auch die jüngste Investition in MessageBird und dessen Milliardenbewertung. Denn mit einer steigenden Nachfrage nach Echtzeit-Kommunikationsmitteln weltweit, erhört sich auch die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate des Marktes auf rund 43% bis zum Jahr 2025.
Dieses Potenzial haben international bereits viele Unternehmen erkannt. Der Markt ist stark umkämpft und fragmentiert. Anbieter, wie Twilio, Sinch oder 8x8 verfolgen die Aktivitäten der Konkurrenz genau und drängen mit immer ausgereifteren Strategien und Produkten auf den Markt.
MessageBird will in Zukunft hoch hinaus
Mit einer Verdreifachung des Mitarbeiterstammes und der weiteren Expansion in die Kernmärkte Europa, Asien und Lateinamerika will MessageBird der Konkurrenz den Kampf ansagen. Auch M&A-Aktivitäten schließt das Unternehmen nicht aus.
„MessageBird hat Pionierarbeit bei Kommunikationsplattformen-as-a-Service geleistet - basierend auf der Idee, dass globale Unternehmen reibungslose Kommunikation mit ihren Kunden überall auf der Welt und auf jedem Kanal haben sollten, den sie bevorzugen“
Nach dem Start als reine Kommunikationsplattform als „Service“ (CPaaS) behauptet MessageBird, das weltweit erste und einzige Unternehmen für Omnichannel „Platform as a Service“ (OPaaS) zu sein. Beflügelt von diesem Erfolg und mit der Motivation die Marktposition auszuweiten, geht der CEO Robert Vis davon aus, bereits im ersten Halbjahr 2021 IPO-fähig zu sein.
That's all? Hier liest du, was ein Unicorn eigentlich ist. In anderen Blogbeiträgen berichten wir von weiteren Unicorns, z.B. von Mollie, Gong.io und Oatly.
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