Daily Harvest: mit Tiefkühlkost zum milliardenschweren Start-up

Entspanntes Jahresende? Nicht auf dem Start-up-Markt! Die dreißig neuesten Unicorns beweisen einmal mehr, dass der Innovationsgeist junger Unternehmen noch lange nicht gesättigt ist. Im November ist uns Daily Harvest besonders ins Auge gestochen. Was das Start-up mit Tiefkühlkost zu tun hat und wie es gelingt, in der umkämpften TK-Branche milliardenschwer zu werden, verraten wir in unserem Blogbeitrag.

Tiefkühlkost in gesund? Daily Harvest macht’s möglich!

Kurz und knapp gesagt: Daily Harvest versendet Tiefkühlkost. Damit bietet das Unternehmen eine Lösung für eine Herausforderung im oft hektischen Alltag: nährstoffreiche und unverarbeitete Lebensmittel und Mahlzeiten zu sich zu nehmen.

Rachel Drori  hat das in New York ansässige Direktvertriebsunternehmen bereits 2015  gegründet. Es ist auf die Lieferung von pflanzlichen Smoothies, Overnight Oats, Chia-Parfaits, gesunden Eisbechern und Suppen spezialisiert. Damit bringt Daily Harvest gesunde Kost direkt in die Tiefkühltruhen.  

Farm-Freezing: je schneller eingefroren, desto gesünder

Daily Harvest ist nicht nur eine der am schnellsten wachsenden E-Commerce-Marken in den USA. Das Start-up revolutioniert mit seinem Geschäftsmodell den Tiefkühlkostmarkt. Daily Harvest setzt auf das sogenannte „Farm-Freezing“-Konzept: Obst und Gemüse werden geerntet, wenn sie am reifsten sind und sofort eingefroren, um Nährstoffe und Geschmack zu erhalten.

Besonders einfach für das milliardenschwere Unternehmen ist die Logistikkette: Daily Harvest bezieht die Zutaten direkt ab den Produzenten, kombiniert die Zutaten als Mahlzeiten und friert sie ein. Die fertigen Tiefkühlprodukte vertreibt Daily Harvest online direkt an die Kunden. Ein gestaffeltes Preismodell ermöglicht Flexibilität in der Preisgestaltung: je größer die abgenommene Stückzahl, desto kleiner ist der Preis pro Stück.  

Großer Tiefkühlmarkt mit kleiner Lücke bei veganen Gerichten

Mähdrescher in der Morgensonne

Der Markt der Tiefkühlkost ist hart umkämpft. Mit verschiedensten Modellen wollen zahlreiche Unternehmen die Kunden online und in den Supermärkten erreichen.

Daily Harvest schlüpft in eine Lücke, die noch nicht viele Unternehmen genutzt haben. Gesunde und frische, zum Teil vegane Gerichte sollen so unkompliziert wie möglich und für jeden zugänglich geliefert werden. 

In Zusammenarbeit mit Bauern in den USA stellt Daily Harvest die Versorgung mit den benötigten „High Quality“-Zutaten sicher.

Was Daily Harvest von der Konkurrenz abhebt

Wettbewerber wie Splendid Spoon setzen darauf, ihre Lebensmittel fertig zubereitet an die Konsumenten zu liefern. Daily Harvest hingegen lässt die Kunden ihre Lebensmittel mit einer Flüssigkeit ihrer Wahl fertig mixen.

Der Clou an dem Geschäftsmodell des neuen Unicorn? Die Kunden erhalten zu jeder Lieferung weitere Empfehlungen – mit großem Fokus auf die vegane Küche. Schlau von Daily Harvest: So kann das Unternehmen beispielsweise seine eigene Mandelmilch verkaufen.

Daily Harvest: mit Obst und Gemüse in sechs Jahren zum Unicorn

Daily Harvest lässt nicht tief in seine Investitionsrunden blicken. Doch bereits 2017 zog das Unicorn die Aufmerksamkeit prominenter Investoren auf sich. In der Series B investierten Persönlichkeiten wie Gwyneth Paltrow, Haylie Duff und  Serena Williams mit Serena Ventures in das Unternehmen.

Das soziale und ökologische Bewusstsein von Unternehmen spielt eine immer stärkere Rolle in der Entscheidung für ein Investment. Vor allem Promis investieren zunehmend in Unternehmen und Produkte, die zu ihren eigenen Überzeugungen passen. Das zeigen auch Unternehmen wie Oatly oder Apeel, die große Investments von Oprah Winfrey oder Jay-Z gewinnen konnten.

Behälter mit Blaubeeren

Im Jahr 2019 flossen stolze 43 Millionen US-Dollar durch Lightspeed Venture Partners und VMG Partners in Daily Harvest: Mit diesem Geld investiert das Start-up in neue Märkte. Die Finanzierung wird zudem für Produktentwicklung, neue Partnerschaften mit Farmern und für den Ausbau des Kundenmanagements genutzt.

Funding Rounds Daily Harvest

Im November 2021 gab Daily Harvest bekannt, dass es in der durch Pine Capital LLC geleiteten Kapitalrunde weitere 77 Millionen US-Dollar einnehmen konnte. Auch der bestehende Investor Lightspeed Venture Partners beteiligte sich. Damit erreichte Daily Harvest die Liga der Unicorns.

Go Vegan: Daily Harvest als Vorreiter in Sachen Tiefkühlkost

Mit einem Umsatz von einer Viertelmilliarde US-Dollar ist das Unicorn noch lange nicht am Ziel seiner Träume. Die hauseigenen Köche tüfteln kontinuierlich daran, die Konsumenten immer wieder mit neuen veganen Essensvariationen zu überraschen. Ein in Chicago geplanter „Tasting Room“ soll der breiten Masse auch offline die Möglichkeit geben, sämtliche Geschmacksvariationen entdecken zu können.

Daily Harvest ist mit Smoothies gestartet. In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen stets daran gearbeitet, sein Repertoire auszubauen und den Kunden so viele vegane Essensvariationen wie möglich zu bieten. So soll es auch weitergehen: Daily Harvest will sein Sortiment, das aktuell bereits über 100 verschiedene Gerichte beinhaltet, weiter ausbauen. Außerdem will es in seine Technologieplattform investieren. Für die Zukunft plant Daily Harvest auch die Individualisierung von Mahlzeiten, die die Kunden direkt online über die Plattform vornehmen können.

That's all? Hier liest du, was ein Unicorn eigentlich ist. In anderen Blogbeiträgen berichten wir von weiteren Unicorns, z. B. von Masterworks, Sorare und Gelato.

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