Rimac Automobili – die Firma, die die Marke Bugatti kaufte, ist ab sofort milliardenschwer
Jeden Monat stellen wir euch ein Unicorn aus verschiedenen Segmenten vor. Ob aus den Bereichen Lebensmittel, Finanzen, Tech oder gar Luftfahrt. Diesen Monat möchten wir euch einen spannenden Automobilhersteller aus Kroatien vorstellen. Zu traumhaften Stränden, beeindruckenden Landschaften und leckerem Essen reiht sich nun auch eines der erfolgreichsten Unternehmen in das kroatische Portfolio ein. Ein Unternehmen, das es sogar geschafft hat, die Marke Bugatti vom Volkswagen Konzern abzukaufen. Klingt spannend, oder?
Wie ein Veganer ein milliardenschweren Automobilhersteller schmiedete und dabei E-Autos gar nicht als Lösung für die ökologische Problem ansieht, sondern den Antrieb aus technischer Begründung wählte, könnt ihr hier lesen.
Woher kommt Rimac Autombili und wie verdienen sie ihr Geld?

Rimac wurde 2007 in der Garage des Gründers in Kroatien gestartet, als er in seinen BMW E30 anstelle eines klassischen Verbrennungsmotors einen rein batterie-elektrischen Antrieb einbaute. Mit seinem selbst umgebauten, elektrischen BMW besiegte Mate Rimac auf verschiedenen Rennevents seine Konkurrenten, die mit einem klassischen Verbrennungsmotor an den Start gingen. Die kroatische Presse wurde auf Rimac aufmerksam und es folgten die ersten Investoren. Erst 2009 gründete Mate Rimac das Unternehmen Rimac Automobili mit dem Ziel, das nächste batterie-elektrische Hypercar mit über 1000 PS zu bauen. Mit der Zeit hat sich Rimac zu einem Automobilhersteller entwickelt, der hochpreisige Supersportwagen in geringen Stückzahlen fertigt und vertreibt.
Am 05. Juli 2021 hat Rimac zudem verkündet, die traditionsreiche Marke Bugatti gekauft zu haben. Zudem ist Rimac auf dem Weg zum Tier-1-Lieferanten für andere Automobilhersteller. Ramic soll so künftig Batterien und weitere Systeme bis hin zu vollwertigen Fahrgestellen an die Automobilindustrie liefern.
Funding & Investoren
Das Unternehmen konnte bereits neun Investoren für sich gewinnen. Der SoftBank Vision Fund und Goldman Sachs zählen zu den jüngsten Investoren. Stand Q3 2022 schaffte es Rimac bereits insgesamt 875.8 Mio. US-Dollar kumulierte Mittel einzusammeln. Die Rimac-Gruppe besteht aus einem Bugatti-Rimac-Joint-Venture, das den Elektro-Sportwagen Nevera und den Bugatti Chiron herstellt und zu 45 % der Porsche AG gehört.

Wachstum durch Kooperation mit den Big Playern
Im hart umkämpften Markt der Sportwagen und Luxusfahrzeuge setzt Rimac auf das Know-how der großen und bekannten Hersteller. Letztes Jahr wurde die Beteiligung von Porsche an Rimac von 15 % auf 24 % erhöht. Hierbei gab Rimac die Übernahme von Bugatti noch nicht bekannt. Auch Jaguar sowie der südkoreanische Automobilhersteller Hyundai zähen zu den Kooperationspartnern des Unternehmens. Der Südkoreaner ist zum einen der Anteilseigner und gleichzeitig Kunde einer von Rimac entwickelten 800-Volt-Ladelösung. Während Autoteile der beiden Marken in Rimac verbaut werden, liefert Rimac E-Motoren für den Seat Ableger Cupra sowie Renault, Jaguar und den Hybridsportwagen von Aston Martin.
Der „Elon vom Balkan“
Einen Vergleich, der für viele schmeichelhaft erscheinen könnte, wimmelt Rimac bescheiden mit „das können andere entscheiden“ ab. Tesla als Konkurrenten von Rimac zu bezeichnen, kommt dagegen bereits automatisch. Auch wenn der E-Auto-Anteil rasant ansteigt, Schätzungen zufolge bis 2030 50 % ausmachen wird und somit auch die Konkurrenz enorm zunimmt, kann man Rimac weder mit Tesla, Nio und schon gar nicht mit Volkswagen, BMW oder Renault vergleichen. Das Super Car mit über 1400 PS und einem Wert von über 1Mio € spielt in einer anderen Liga, weshalb der allererste Auftrag auch von zwei Scheichs kam.
Entwicklungscampus am Beispiel der IT-Giganten
Um die Wettbewerbsfähigkeit zu wahren und weiter auszubauen, orientiert sich Rimac bei der Arbeitsplatzgestaltung an großen IT-Giganten, wie beispielsweise Google. Im 21. Jahrhundert sind vor allem die Mitarbeiter entscheidend, was Rimac klar sein dürfte. Neben einem Entwicklungsbüro in Großbritannien entsteht am Stadtrand von Zagreb ein 200 Mio. € teurer Rimac Campus. Im zukünftigen Hauptquartier sollen fortan die Zukunftspläne zur Eroberung des Marktes geschmiedet werden und kreative Lösungen durch naturverbundenes Arbeiten, unter anderem mit Tieren, gefördert werden.
Neben den Werkshallen für die Rimac Autos soll eine Batterieproduktion für Rimac und dessen Kooperationspartner sowie die Produktion, der ebenfalls von Rimac gegründeten E-Fahrradmarke Greyp entstehen.
That's all? Hier liest du, was ein Unicorn eigentlich ist. In anderen Blogbeiträgen berichten wir von weiteren Unicorns, z.B. von Taxfix, Scandit und Infarm.
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