Storytelling: Wie du mit einer einfachen Geschichte 22x besser in Erinnerung bleibst

Von Ramona Riegler

Geschichten begleiten uns unser ganzes Leben lang. Die erste Geschichte bekommen wir vermutlich schon erzählt, wenn wir nur wenige Stunden oder Tage alt sind. Die letzte Geschichte werden wir irgendwann in den letzten Tagen unseres Lebens selbst erzählen. Aber wieso das Ganze? Weil Geschichten faszinieren. Weil wir uns gerne in andere Welten flüchten und, weil wir uns zu anderen Menschen verbunden fühlen möchten.

 

In diesem Blogbeitrag erfährst du, welches Potential hinter Storytelling steckt und wie du es sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Kontext für dich nutzen kannst.

Was ist Storytelling?

Übersetzt bedeutet der Begriff Storytelling so viel wie „Geschichte erzählen“. Unabhängig vom Kontext besteht eine Geschichte immer aus drei Komponenten: Ausgangssituation, Komplikation und Auflösung. Diese drei Schritte werden anhand des berühmten Märchens Hänsel und Gretel deutlich:

Ausgangssituation:

Hänsel und Gretel werden von ihren Eltern im Wald ausgesetzt und versuchen nun alleine wieder nach Hause zu finden.

 

Komplikation: 

Auf dem Weg stoßen die beiden auf ein kleines Häuschen. Die darin lebende Hexe fängt die beiden ein, macht Gretel zur Dienstmagd und mästet Hänsel, um ihn später aufzuessen.

 

Auflösung: 

Gretel schafft es, die Hexe auszutricksen und schupst sie in den Ofen. Die beiden Kinder fliehen und finden den Weg nach Hause. 

Wieso ist Storytelling für jeden nützlich?

Acht Sekunden. Genau so lange können wir Menschen uns durchschnittlich auf eine Sache konzentrieren, bevor wir abschweifen. Ziel ist es deshalb, in den ersten Sekunden eines Gesprächs so viel Aufmerksamkeit zu erzeugen, dass diese acht Sekunden durchbrochen werden. Storytelling macht genau das: Aufmerksamkeit erzeugen.

Ist das Interesse erst einmal geweckt, erledigt sich der Rest fast wie von selbst. Egal in welchem Kontext – ob der/die VerkäuferIn versucht, ein Auto zu verkaufen oder die Führungskraft das Team motivieren will – mit dem Erzählen von Geschichten können Menschen überzeugt werden, indem Vertrauen und eine Bindung zu ihnen aufgebaut wird und sie emotional berührt werden.  Letzteres führt übrigens dazu, dass wir bzw. unser Anliegen 22x besser erinnert werden.

 

“Humans are not ideally set up to understand logic. They are ideally set up to understand stories.”

Roger C. Shank

Was braucht eine gute Story?

Natürlich kannst du Kunden nicht von einem Auto überzeugen, indem du ihnen eine Geschichte über deinen letzten Urlaub erzählst. Auch nicht, wenn du dabei Ausgangssituation, Komplikation und Auflösung beachtest. Damit eine Geschichte den gewünschten Erfolg erzielt, bedarf es gewisse Zutaten:

 

Der Held/die Heldin:

Kreiere eine Person, mit der sich das Publikum identifizieren kann.

Das Ziel:

Mache deutlich, wieso du diese Geschichte erzählst.

Der Konflikt:

Erkläre das Dilemma, das deinen/deine HeldIn bewegt.

Die Auflösung:

Enthülle, wie sich der Konflikt auflöst und was das mit dem Ziel der Geschichte zu tun hat.

Die Theorie ist klar – aber wie geht das Ganze jetzt praktisch?

Wie heißt es so schön: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Das betrifft auch das Storytelling. Um die Vorteile des Geschichtenerzählens für dich nutzen zu können, bedarf es Übung und vor allem einen eigenen Stil, welchen du mit der Zeit entwickelst.

Nichtsdestotrotz ist es durchaus sinnvoll, von „den Großen“ zu lernen und sich die ein oder andere Technik abzuschauen: Schau dir Videos von Storytellern wie Barack Obama oder Steve Jobs an und versuche sie schlicht und einfach nachzuahmen.

Wie du siehst – Storytelling ist kein Kinderspiel und erfordert viel Zeit. Wenn du zum Beispiel deiner 0815-Präsentation eine Geschichte verpassen möchtest, musst du ungefähr mit dem doppelten Zeitaufwand rechnen. Aber: dafür wird dein Anliegen dann auch 22x besser erinnert und verkauft sich 5x besser im Vergleich zu einer Standard-Präsentation.

Storytelling – wie machen’s die Großen?

Egal ob Privatperson oder Geschäftsperson, Führungskraft oder MitarbeiterIn, Start-up oder Konzern: Storytelling ist für jeden relevant. So müssen auch große und etablierte Unternehmen durch geeignete Marketingmaßnahmen versuchen im Gespräch zu bleiben und KundInnen zu binden.

Ein sehr bekanntes Beispiel für erfolgreiches Storytelling im Marketingkontext ist der EDEKA Weihnachtsclip:

Der Spot generiert innerhalb weniger Sekunden Aufmerksamkeit. Wir Zuschauer möchten sehen, wie es weitergeht, was passiert wie es aufgelöst wird. Von Szene zu Szene werden wir immer involvierter. Und wieso? Weil uns die Geschichte dahinter emotional berührt. Wir können uns sofort in den Hauptcharakter (Held) der Story hineinversetzen und fühlen förmlich seinen Schmerz, weil wir uns alle schon einmal einsam gefühlt haben.

Wir verstehen aber auch das Dilemma, dass die Kinder keine Zeit finden, ihren Vater zu besuchen. Wie oft haben wir schon Verabredungen abgesagt, weil der Alltag zu stressig wird? Und schließlich wird durch die Auflösung der Situation deutlich, was uns diese Geschichte sagen soll: Für die wirklich wichtigen Dinge im Leben sollte man immer Zeit haben.

Frag doch mal deine Freunde und KollegInnen, wer diesen Spot kennt. Wir können dir bereits jetzt verraten: Nahezu jeder wird sich erinnern, denn Geschichten brennen sich wie Feuer in unser Gedächtnis.

 

 

 

 

Wir - das Team von Achtzig20 - schreiben und erleben täglich Geschichte. Wir arbeiten zusammen, wir lachen zusammen und ärgern uns auch mal zusammen. Und all das prägt die Geschichte von Achtzig20 und die eines jeden Mitarbeitenden.

 

Hast auch du Lust, mit uns gemeinsam Geschichte zu schreiben? Dann bewirb dich jetzt mit nur wenigen Klicks beim coolsten Team der Stadt!

 

 

 

Quellen: