Die Menschen hinter Achtzig20:
Auf einen Kaffee mit… Flo 

von Anna Maria Jungnickl 

Florian Holste, unser Geschäftsführer, wird von allen nur Flo genannt. Im Interview erzählt er uns seine Geschichte. Ein Gespräch über Elternerwartungen, Lust auf weite See, Mut während Corona, Büroliebe, Nachwuchs und einen Pinguin als Unternehmensmaskottchen.

Was wolltest du als Kind werden?

Flo: Profi-Tennisspieler. Hab’ ich auch mal versucht, aber das hat nicht geklappt.

Hatten deine Eltern einen Berufswunsch für dich?

Flo: Da haben wir eigentlich nie drüber gesprochen… Ich denke, sie wollten vor allem, dass was aus mir wird. Und ich glaube sie waren froh, dass ich kein Tennisspieler geworden bin (lacht).

Nachdem deine Tennisspieler-Träume begraben waren... wolltest du Unternehmer werden?

Flo: Nein, ich denke das kann man sich nicht einfach vornehmen. Ich lasse mir nicht gerne sagen, was ich zu tun hab - das ist glaube ich klar (lacht). Aber wenn sich gewisse Möglichkeiten nicht zufällig ergeben hätten und ich nicht nach Ingolstadt geschickt worden wäre, dann wäre ich wahrscheinlich nie Unternehmer geworden.

Das musst du uns ein bisschen genauer erklären… wo beginnt deine Geschichte?

Flo: Ich komme aus der Nähe von Bielefeld, aber da wollte ich raus. Weit weg, irgendwohin, wo meine Eltern nicht unangekündigt vor der Tür stehen konnten (lacht). Der Bodensee war das Weiteste. Ich habe mir in Konstanz eine Wohnung gemietet und angefangen, VWL zu studieren.

Ursprünglich wollte ich in den Finanzbereich. VWL ist ja sehr mathe-lastig und die Nähe zur Züricher Finanzindustrie fand ich reizvoll. Aber dann war ich mit dem Studium fertig und habe zufällig einen Kontakt zur Firma Erlkönig bekommen. Über eine Veranstaltung, bei der ich damals den Preis als bester Redner bekommen habe.


Ein Redner-Preis? Worüber hast du denn geredet?

Flo: Das war so ein Workshop… ein Verhandlungsworkshop. Davon hab‘ ich eigentlich keine Ahnung (lacht). Aber so entstand der Kontakt zu Erlkönig.

 

Wie ging es weiter?

Flo: Ich bin nach Wolfsburg gegangen. Am Bodensee hatte ich eine Wohnung mit Blick auf den See… da war Wolfsburg der reinste Kulturschock. Ich hatte zwar nie das Gefühl, in Wolfsburg anzukommen, war aber pragmatisch und bin für zwei Jahre geblieben.

Nach zwei Jahren stand eine Umstrukturierung an und wir haben beschlossen, einen Ingolstädter Standort aufzubauen. Das habe ich übernommen. Dann ging alles rasend schnell. Wir haben uns eine Wohnung in der Nähe der Kaserne gemietet, damit wir nicht im Hotel leben müssen. Wir haben erste Leute eingestellt, z.B. Betty, und angefangen, richtig Akquise zu betreiben. Das hilft extrem! Du baust dir schnell ein Netzwerk auf und kennst auf einmal alle Leute. So haben wir das erste Jahr ganz gut überstanden.

Wo siehst du Achtzig20 in fünf Jahren?

Flo: So weit reicht meine Fantasie nicht (lacht). Ich plane maximal anderthalb bis zwei Jahre. Da kann ich eine gewisse Prognose erstellen und hab‘ eine Vorstellung, wie wir dahinkommen. Es ist alles so dynamisch... da haut einmal sowas wie Corona rein und plötzlich ist alles anders.

Unter welchem Zeichen steht das nächste Jahr bei Achtzig20?

Flo: Ganz klar, Wachstum. Wir wollen das Beratungsgeschäft ausbauen, aber auch die Startup Richtung erweitern. Das heißt ausgründen, neue Geschäftsmodelle ausprobieren. Jeder der will, hat die Möglichkeit sich einzubringen und seine Ideen voranzutreiben.

Wir haben sechs Unternehmenswerte, einer davon ist Mut. Was verstehst du unter Mut?

Flo: Aus Perspektive eines Unternehmens bedeutet Mut für mich, nicht immer nur mitzuschwimmen, sondern auch mal was Verrücktes zu wagen, was schiefgehen kann. Gerade jetzt in der Krise haben wir Mut gezeigt und sind nach vorne gegangen, statt uns wegzuducken. Wir haben uns sofort zusammengesetzt und Carpe Corona ins Leben gerufen. Wir haben Campo04 eröffnet, ein Restaurant während Corona. Das wäre in einem Konzern einfach nicht möglich, die würden ja durchdrehen (lacht).

Wir haben uns nicht eingeigelt und gewartet, dass alles wird wie vorher, sondern wir haben etwas Neues gestartet. Das ist Mut.

Klar hatten wir auch Einbußen und zwischendurch totales Chaos, weil keiner wusste, was passiert. Aber es war der richtige Weg. Deshalb sind wir jetzt weit weg von dem, was andere Firmen gerade erleben. Das lag ganz allein an unserem Mut. Wir waren alle zusammen mutig.

 

Und was bedeutet Mut aus Sicht der Mitarbeitenden?

Flo: Dass man Aufgaben annimmt und sich nicht ständig rückversichert. Ich möchte als Geschäftsführer nicht jede Entscheidung selbst treffen. Die Mitarbeiter sollen lernen, Entscheidungen eigenständig zu treffen und dazu zu stehen.

Deine Frau Marie ist Gesellschafterin bei Achtzig20. Wie ist es, Arbeit und Privatleben komplett zu teilen?

Flo: Ein großer Vorteil ist, dass ich abends zu Hause nicht mehr erzählen muss, wie der Arbeitstag war. Und wir haben ein gemeinsames Projekt. Wenn es in der Arbeit mal nicht gut läuft, kann das auch belastend sein und man gerät aneinander. Aber ich würde es jederzeit wieder so machen.

Könnt ihr überhaupt richtig abschalten?

Flo: Ja klar, wir müssen das Thema Arbeit abends schließlich nicht mehr thematisieren.


Was machst du, um abzuschalten?

Flo: Am einfachsten fällt es mir, wenn ich die Laufschuhe anziehe… da vergesse ich schnell alles um mich herum.


Welche Hobbys hast du sonst noch?

Flo: Das Schlimme ist… ich habe eigentlich gar keine Hobbys (lacht).


Was ist denn mit Sport und Gastronomie?

Flo: Ja gut… aber das ist ja schon wieder Arbeit.


Dann liegt dein Mangel an Hobbys daran, dass du deine Hobbys zur Arbeit gemacht hast.

Flo: Stimmt, das ist irgendwie meine Philosophie geworden. Ich trenne das nicht. Marie versteht das zum Glück. Wir sind abends unterwegs, bei einem Fußball- oder Eishockeyspiel… vernetzen uns, lernen Leute kennen, treffen Freunde. Also vielleicht hab‘ ich ja doch ein paar Hobbys (lacht)! Reisen ist auch noch ein Hobby. Und Wein, aber daraus haben wir auch ein Unternehmen gemacht.

Ihr bekommt bald Nachwuchs. Hast du ein bisschen Angst, alles unter einen Hut zu bekommen?

Flo: Wir haben bei Achtzig20 früh angefangen, Konzepte für mehr Flexibilität von Müttern und Vätern zu entwickeln. Ich kann mich zwar nicht komplett rausziehen, aber ich werde mir trotzdem meine Freiräume nehmen und meine Arbeitszeiten anpassen. Dann wird es eben weniger Schlaf für mich geben (lacht). Aber das nimmt man sehr gerne in Kauf.

 
Wer ist Florian Holste?

Flo: Puh, können das nicht andere beantworten?


Wenn du dich pitchen müsstest, was würdest du denn sagen?

Flo: Ich glaube ich würde sagen… ehrgeizig, in gewisser Weise kreativ, manchmal eine Spur drüber, gesellig. Ich hab‘ gerne Leute um mich herum. Und natürlich unglaublich gutaussehend (lacht).

Aber das ist schon schwierig sich so selbst zu beschreiben. Ihr werft hier ja Fragen auf (lacht).


Wenn 8020 ein Tier wäre, was wäre es für eins?

Flo: Ein Pinguin.


Warum denn das?

Flo: Weil es mein Lieblingstier ist (lacht). Ein Pinguin ist elegant, aber auch auf gewisse Weise tollpatschig. Und er ist immer gut drauf. Ich finde das passt ganz gut zu uns.

Außerdem sind Pinguine wandelbar! Wie wir damals als das mit Corona losging. Da haben wir geschaut, wo wir gerade stehen und ganz schnell die Richtung gewechselt.

Ich hätte wirklich gerne einen Büropinguin. Wenn ich den hab, dann weiß ich: Jetzt hab‘ ich alles erreicht! (lacht)

In unserer Interviewreihe "Auf einen Kaffee mit..." war zuletzt Ermira zu Gast. Sie ist mit nur 27 Jahren eine unserer Führungskräfte und Beraterin für unsere größten Kunden. Wir sprechen mit ihr über ihr Image als Süßigkeitenversorgerin des Büros, über ihre kosovarischen Wurzeln, ihre Lockenmähne und ganz viel Schokolade.

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