Vom Backstein zum Supercomputer oder wie unser Leben in eine Hosentasche passt
von Florian Renner
„Ich habe das Internet gelöscht!“ Nein Oma, das hast du nicht. Zum Glück, sonst hätten wir wohl alle ein Problem. Warum Oma das Internet nicht über ihr Smartphone löschen kann, was Smartphones heute aber schon können und wie wir zukünftig unser Leben mit nur einem Gerät steuern werden.

Neue Zeitrechnung fürs Smartphone
9. Januar 2007, San Francisco: Steve Jobs stellt ein neues Gerät vor. Es kombiniert Telefon, Musik und das Internet – das iPhone ist geboren. Spätestens als Jobs mit dem Finger durch die Musiktitel scrollt, ist jedem im Raum klar: Das Handy wurde gerade neu erfunden.
Seitdem hat sich doch einiges verändert, besser gesagt fas alles. Heutige Smartphones sind größer, besser und können eigentlich alles, was ein Laptop auch kann.
Das Smartphone ist kontinuierlich weiterentwickelt worden. Nur die Form ist mehr oder weniger identisch geblieben.
Der Innovator Motorola
Doch erstmal alles zurück auf Anfang. Alles begann im Jahr 1973, als Motorola mit der Entwicklung des ersten kommerzielle Mobiltelefons (oder auch Handys) begann. Zehn lange Jahre später war es schließlich soweit und das „Motorola DynaTAC 8000X“ wurde vorgestellt – eine Revolution.
Das Handy mit dem sperrigen Namen wog knappe 800 Gramm, hatte einen Speicher für bis zu 30 Nummern und der Akku hielt eine Stunde.
Die Ausmaße verliehen dem Gerät schließlich den Spitznamen „Knochen“. Heute zählt die Form als Designklassiker.
Wie hoch der damalige Neupreis war? 4000 US-Dollar - nein, das ist kein Scherz. Zum selben Preis bekommen wir heute vier iPhone 11 Pro. Ja, richtig gelesen: vier.

Das erste Smartphone
Elf Jahre später brachte IBM schließlich das erste sogenannte Smartphone auf den Markt. Etwas schlanker, etwas leichter aber immer noch klobig wie ein Backstein.
Immerhin: Erste Apps, wie Kalender oder Taschenrechner, waren verfügbar und E-Mail-Versand war auch schon möglich.
Das alles wurde damals schon auf einem LCD-Display angezeigt, auch wenn die Auflösung für heutige Maßstäbe unterirdisch war.
Der „Simon Personal Communicator“ konnte eine wichtige Sache aber noch nicht: im Internet surfen. Das war erst mit dem „Nokia 9000 Communicator“ im Jahr 1996 möglich. Der Communicator konnte zudem Faxe senden und empfangen, für damalige Zeiten durchaus kaufentscheidend!
Das Ericssons R380 prägte schließlich den heute verwendeten Begriff Smartphone:
Es sah aus wie ein klassisches Handy aus den 90er-Jahren. Dabei kombiniert es die Funktionen eines Mobiltelefons und eines Minicomputers. Damit begann auch schließlich das Zeitalter des Smartphones. Der Durchbruch kam allerdings erst mit dem iPhone.
Heutige Marken und das Geschäft
Längst ist der Smartphone-Markt zu einem Milliarden-Geschäft geworden. Neben den beiden Platzhirschen Samsung und Apple etabliert sich gerade ein dritter Anbieter: Huawei.
Früher wichtige Marken wie IBM, Nokia oder Motorola spielen heute keine entscheidende Rolle mehr. IBM zog sich noch Ende der 90er-Jahre aus dem Markt zurück. Nokia und Motorola laufen dem innovationsfreudigen Markt nur noch hinterher.
Ebenso erging es Blackberry. Die einst beliebte Marke bei Juristen oder auch Beratern ist mittlerweile ein verglühter Stern am Horizont. Die Kooperation mit TCL ist gescheitert. Ob in Zukunft Blackberrys überhaupt noch hergestellt werden, ist fraglich.
Aktuell stoßen Marken Xiaomi, OnePlus und Oppo auf den Markt und steigern den Konkurrenzkampf. Mit preiswerten Geräten schwemmen sie den Markt und angeln sich so Kunden von der Konkurrenz.
Gleichzeitig haben die asiatischen Hersteller die Innovationsführerschaft übernommen. Beispielsweise wurde der 5G-Mobilfunktstandard zuerst in asiatischen Smartphones verbaut.
Die Technologien und Ideen wirken dabei teilweise absurd: Mit dem „Galaxy Fold“ brachte Samsung 2019 beispielsweise das erste Smartphone mit faltbarem Bildschirm auf den Markt. Mittlerweile ist schon der erste Nachfolger da und die Kinderkrankheiten behoben.

Bedienung und Funktionalität
Doch die Hardware allein zu betrachten, bringt nur bedingt etwas. Software und Apps spielen eine immer bedeutendere Rolle. Die Bedienung muss leicht und intuitiv sein. Selbst unsere Oma muss es ohne große Schwierigkeiten bedienen können – ohne das Internet zu löschen.
Durch Apps lässt sich die Funktionalität deines Smartphones beliebig erweitern. Gleichzeitig dürfen sie nicht buggen, also irgendwelche Fehler bei der Bedienung aufweisen.
Wir von Achtzig20 helfen dir dabei, eine funktionierende App zu entwickeln – egal ob über iOS oder Android!
Aber auch die Betriebssoftware eines Smartphones ist zum Geschäft geworden. Google bietet mit ein Android eine Lösung für fast alle Geräte an. Apple bleibt sich treu und hat mit iOS eine eigene Lösung entwickelt, so wie bei allen Apple-Geräten.
Huawei konnte lange Zeit auf Android bauen, bietet seit Spionagevorwürfen der Amerikaner jedoch auch eine eigene Lösung an.
Immer schneller, weiter, höher
Die technische Entwicklung schreitet immer schneller voran. Es ist selbstverständlich geworden, dass wir professionelle Bilder machen, per Smartphone bezahlen und von unterwegs die Heizung im Wohnzimmer einschalten.
Die Bildschirmqualität ist im Vergleich zum ersten Smartphone von IBM deutlich höher. Unterschiede in der Auflösung der Bildschirme sind mit dem Auge fast nicht mehr zu erkennen. 4k und trotzdem kratzfest – so soll der Bildschirm sein.
Gleichzeitig spielt Sicherheit eine entscheidende Rolle. Unsere eigenen Daten sollen vor anderen geschützt sein. Das bedeutet nicht nur physischer Zugriffsschutz durch Fingerabdruckscanner oder FaceID, sondern auch Privatsphäre beim Verwenden von Apps oder beim Speichern von Bildern. End-to-End-Verschlüsslung ist nur eine der Standards, die mittlerweile verwendet werden.
Heutige Smartphones sind eine Allzweckwaffe in jeglicher Hinsicht. Durch künstliche Intelligenz (Siri oder Cortana) oder Augmented/Virtual Reality (Pokémon Go oder Instagram) kann das Smartphone nahezu alles.
Als mobiles Büro, zum Abmessen von Räumen oder als Profi-Kamera – das Smartphone ist in jederzeit dabei und immer einsatzbereit.

Wie schaut die Zukunft aus?
So wie bei der Vorstellung des ersten Smartphones, so passt auch in Zukunft unser stetiger Begleiter in die Hosentasche. Egal ob Arbeit oder Privatvergnügen, wir haben nur noch ein Gerät. Durch den eSim kann ein Smartphone heute schon mit mehreren Nummern verwendet werden.
Durch IoT (Internet of Things) werden wir wohl zukünftig unser gesamtes Leben steuern. Egal ob wir unseren Morgenkaffee vom Bett aus brühen, das Auto vor die Tür fahren lassen oder unsere Steuererklärung machen. Wir werden alles über das Smartphone regeln.
Die Frage ist: Wie schaut das Smartphone der Zukunft aus? In nächster Zeit wahrscheinlich nicht wirklich anders als jetzt. Vermutlich ist die nächste Generation wieder etwas größer. Vielleicht setzen sich faltbare Bildschirme, wie eine Art Klapphandy, demnächst durch.
Die Ideen sind grenzenlos: Vielleicht werden wir irgendwann nicht nur mehr auf einem Bildschirm tippen, sondern auf vielen verschiedenen Displays.
Oder wir tippen gar nicht mehr, sondern haben alles auf unserem geistigen Auge und arbeiten durch Gesten. Gesteuert wird dabei alles durch einen Chip in unserem Körper, so wie wir es aus einer Black Mirror-Episode kennen.
Vielleicht aber stellt Apple in seinem Steve-Jobs-Theater eine Kombination aus mehreren Geräten vor. Dann wissen wir wieder: Apple hat das Smartphone neu erfunden. So wie es alle paar Jahre praktisch neu erfunden wird.