Clubhouse Hype – Was ihr über den neuen Stern am Social Media Himmel wissen müsst 

von Caroline Midderhoff

„Hast du ein Invite für mich?“ ist die Frage der Stunde. Seit letzter Woche scheint es an der Social Media Front kaum ein anderes so heiß diskutiertes Thema zu geben wie Clubhouse. In ist, wer drin ist. In die App kommt nur, wer ein persönliches Invite ergattert hat. Innerhalb von Tagen haben sich diese persönlichen Clubhouse Zugänge zu einer echten Währung entwickelt. Aber was ist dran an dem Hype und was ist Clubhouse eigentlich?  

Was ist Clubhause

Clubhouse – Was ist das eigentlich?  

Clubhouse ist eine weitere Social Media Schöpfung aus dem Silicon Valley und wurde von Paul Davison und Rohan Seth gestartet. Andressen Horowitz, der bereits in Plattform Giganten wie Airbnb, Facebook, Instagram oder Twitter investiert hat, steckte im Mai 2020 rund 12 Millionen Doller in die App. Obwohl Clubhouse damals nur knapp 1500 Nutzer hatte, wurde das Startup bereits damals mit 100 Millionen Doller bewertet.  

Bei der App handelt es sich im Wesentlichen um eine Mischung aus interaktivem Podcast, Radio und Panel-Diskussion. Als User seid ihr entweder Teilnehmer oder Moderator und  könnt ganz beliebig eure eigene Diskussion starten oder an einer anderen teilnehmen.  

Ähnlich wie bei Zoom gibt es sogenannte Räume. Pro Raum findet immer eine Diskussion statt. Doch jetzt kommt der Clue: Als Diskussionsteilnehmer seid ihr nicht nur stiller Zuhörer, wie bei einem Podcast. Nein, ihr könnt aktiv Fragen stellen und so Teil der Diskussion werden. Somit ist eine Clubhouse-Diskussion ein bisschen wie eine Panel-Diskussion im App Format.  

Nicht nur der interaktive Podcast-Charakter unterscheidet Clubhouse von anderen Apps. Im Gegensatz zu bisherigen sozialen Netzwerken ist die App ausschließlich sprachgesteuert. Es gibt aktuell keine Möglichkeit mit anderen Usern in Interaktion zu treten, außer über Sprache. Es gibt weder direct Messages noch Gruppenchats. Die Kommunikation zwischen den Usern findet einzig und allein über die Diskussions-Räume statt.

Last but not least sollte hier auch noch die Besonderheit des Zugangs zur App erwähnt werden, denn hier steckt der Kniff an der ganzen Geschichte. Nur wer ein Invite oder eine Berechtigung über einen Platz auf der digitalen Warteliste ergattern konnte, hat Zugang zum Clubhouse-Universum.  

 Jeder neue User kann zu Beginn zwei Invites an Freunde, Familie oder Kollegen verteilen, diese erhalten dann wiederum zwei Invites, die sie vergeben können und so weiter. Vielleicht ist es auch gerade diese Verknappung der Zugänge und die Angst dadurch etwas zu verpassen (FOMO = Fear of missing out), die den Hype rund um Clubhouse mit angefeuert hat. Klar ist aber: Clubhouse solltet ihr euch definitiv einmal angeschaut haben. 

Neuer Trend Clubhouse

Invite ergattert und jetzt? 

Glückwunsch, die schwierigste Hürde ist bereits genommen. Willkommen im Clubhouse-Universe. Zu Beginn empfiehlt es sich eure individuellen Interessensgebiete festzulegen. Diese Interessensgebiete und das Interesse der anderen Nutzer, denen ihr folgt, sind maßgeblich dafür verantwortlich welche Räume euch ausgespielt werden.  

Neben dem Festlegen deiner Interessensgebiete solltet ihr euch auch ein paar Minuten Zeit nehmen, um euer Profil anzupassen. Euer Profil ist eure Visitenkarte. Gibt es Themen, für die ihr steht, mit denen ihr euch beruflich beschäftigt oder zu denen ihr euch gerne austauschen möchtest? Dann schreibt genau diese Schlagwörter in eure Clubhouse Biografie. So kann euch jeder andere Nutzer unter diesen Suchbegriffen finden, sich mit euch vernetzten und austauschen.  

Da Clubhaus aktuell noch keine Möglichkeit bietet Textnachrichten zu versenden, solltet ihr zudem euren Twitter- und/oder Instagram Account angeben. Ander Nutzer können euch dann über diese Plattformen erreichen. Alles erledigt? Dann seid ihr bestens gerüstet, um euch in die Welt der interaktiven Podcasts zu stürzen. Auf eurer Startseite seht ihr, welche Diskussionen gerade laufen und welche als nächstes anstehen.  

Auch wir bei Achtzig20 konnten es uns natürlich nicht nehmen lassen, uns ein bisschen näher mit Clubhouse zu beschäftigen. Wir finden: Clubhouse hat Potential! Da wir generell echte Fans von Hands-on-Mentalität sind, dachten wir uns, warum nicht direkt probieren?  

Gesagt getan und so haben wir unser eigenes Clubhouse Format ins Leben gerufen –den agile Lunch am Dienstag und Donnerstag von 12:30 bis 13:00 Uhr. Hüpft doch einfach mal reinlasst euch inspirieren und diskutiert mit. Wir freuen uns auf euch 

One-Hit-Wonder oder mehr als ein Hype? 

Ursprünglich wurde Clubhouse von der Startup Szene des Silicon Valley verwendet. Auch beim Start des Hypes in Deutschland tummelten sich zuerst viele Gründerinnen und Gründer sowie Investoren auf der Plattform. Im Fokus standen Themen wie Firmengründung, Finanzierung und Co. Durch die zunehmenden Nutzerzahlen wandelt sich auch das Bild der User und das Themenspektrum wird stetig breiter.  

Inzwischen finden sich auch viele Künstler, Politiker oder Marketing- und Medienexperten auf Clubhouse. Generell bietet die Plattform gerade im Bereich der Vernetzung und des Austauschs mit anderen Nutzern großes Potential.  

Allerdings gibt es auch Kritik an Clubhouse. Gerade im Bereich Datenschutz hat die App noch einiges an Nachholbedarf. Beispielsweise muss ein Nutzer sein Adressbuch teilen, um Invites versenden zu können. Zudem behält sich die App vor Gespräche teilweise zu speichern, untersagt ihren Nutzer jedoch strikt Diskussionen aufzunehmen. Auch Rassismus, Diversity und Barrierefreiheit sind Themen, die im Zusammenhang mit Clubhouse immer wieder diskutiert werden und diskutiert werden sollten.

  

Das Fazit: Die Idee ist neu, anders und Clubhouse macht Spaß. Allerdings ist die App rasant gewachsen und hat dadurch noch die ein oder andere Baustelle vor sich Wir dürfen gespannt sein, ob sich Clubhouse durchsetzt. Bis dahin leben wir im Moment und hüpfen von einer Diskussion zur nächsten. Happy Clubhousing euch allen!