Best of Work Hacks – Teil 4: Verbesserung durch Spiel und Sport
von Sophia Grasser
Wie können wir wirkungsvoller, effizienter und kreativer zusammenarbeiten? Unsere neue Blog-Serie stellt dir Favoriten aus dem Bereich Work-Hacks von Achtzig20 vor. Work was? Work Hacks – das sind ungewöhnliche Problemlöser und Kniffe für den Arbeitsalltag.
Die Autoren Gerald Hüther und Christoph Quarch sind sich sicher: Zu den Erfolgsgeheimnissen eines Unternehmens zählt die Agilität. So abstrakt der Begriff klingen mag, so spielerisch lässt er sich umsetzen. Wenn du also bisher der Überzeugung warst, professionelle Arbeit und humorvolle Action seien ein Widerspruch per se, dann sei gespannt auf folgenden Hack:
„Wenn wir zu spielen aufhören, hören wir auf, das Leben in all seinen Möglichkeiten zu erkunden. Und damit verspielen wir Potenziale, die in uns stecken“ (Hüther; Quarch). Die spielerische Auseinandersetzung mit Herausforderungen fördert kreative Erkenntnisse. Hier der wissenschaftliche Beweis: Die Neurobiologie belegt, dass Spiel und Spaß die Angst reduzieren und gleichzeitig neuronale Netzwerke des Menschen aktivieren, die Kreativität und neue Ideen begünstigen (vgl. Häusling). Besonders heutzutage wird Agilität großgeschrieben: Impulse, Vorschläge, Maßnahmen müssen her – und das funktioniert unter anderem spielerisch und ungezwungen. Wer also das nächste Mal mit dem Rücken zur Wand steht, der sollte sich eventuell ein paar Minuten Zeit nehmen sich auszutoben.
Work Hack #6: Agile Spiele
Die Transformation eines klassischen Unternehmens hin zu einer agilen Struktur versteht sich als Lernprozess für die gesamte Organisation. Keine Sorge – dieser Lernprozess muss nicht zwangsläufig trocken und mühsam sein. Es ist ohnehin schwierig, agile Werte verbal zu vermitteln. Die weitaus effektivere Methode lautet deshalb: Spielräume schaffen, um Prinzipien wie Anpassungsfähigkeit, Flexibilität, Vernetzung und Dynamik erlebbar zu machen. Wir probieren sie aus, experimentieren mit ihnen und finden heraus, inwiefern sie unsere tägliche Zusammenarbeit bereichern.

Tauchen wir vom Theoretischen ins Praktische: Das „Ball Point Game“
Bei diesem Spiel funktioniert ein Team von mindestens sechs Personen wie eine Ballmaschine. Grundsätzlich gilt: je mehr Teilnehmer, desto besser. Das Ziel ist es, eine Menge von 100 Bällen – besonders gut eignen sich die Bälle aus einem Kinderbällebad – von Punkt A nach Punkt B zu schleusen. Achtet dabei auf Folgendes: Jeder Spieler muss jeden Ball mindestens einmal berühren, bevor ein Durchgang als abgeschlossen gilt. Der Ball darf nicht weitergereicht werden – er muss geworfen werden. Außerdem darf weder der Nachbar zur Linken noch der zur Rechten unmittelbar angespielt werden. Gegenüberstehende Mitspieler sind erlaubt.
Vor Beginn eines Durchgangs soll das Team innerhalb von zwei Minuten eine Strategie entwickeln und schätzen, wie viele Bälle es insgesamt befördern kann. Nach einer Iteration hat die Gruppe eine Minute Zeit für eine Retrospektive, um über mögliche Verbesserungen zu diskutieren. Das Spiel besteht in der Regel aus fünf Durchgängen.
Der Sinn hinter dieser aufreibenden Aktion? Jeder Durchgang des „Ball Point Games“ repräsentiert kurze Arbeitszyklen und bietet – mehr noch fordert – die Möglichkeit zur Reflexion und zur Nachjustierung. Das Team reagiert auf geänderte Gegebenheiten und lernt, flexibel zu arbeiten.
Einem ähnlichen Prinzip folgen das „Start-Keep-Stop-Doing“-Spiel und die „Sweet-Spot-Methode“. Natürlich geben diese Spiele nur einen Vorgeschmack auf den intensiven Prozess, aber es lohnt sich mit Sicherheit, sie einfach mal auszuprobieren.
Work Hack #7: Sport

Die ständige Büro- und Schreibtischarbeit bedeutet in der Regel eins: stundenlanges Sitzen und kaum Bewegung. Abends folgt die Revanche: Rückenschmerzen und Verspannungen.
Aber wie lässt sich dem Ganzen entgegenwirken?
Dass Sport oder zumindest Bewegung mögliche Lösungen darstellen, müssen wir vermutlich nicht weiter ausführen. Treppengehen statt Aufzugfahren hebt allerdings nicht sonderlich die Stimmung und sich morgens auf das Fahrrad zu schwingen, statt das Auto zu nehmen kostet zu viel Zeit.
Wie wär’s deshalb einfach mal mit Firmenfitness?
Der Betriebssport ist ein gesunder Ausgleich zum beruflichen Alltag: Er fördert gute Laune, steigert das Konzentrationsvermögen und reduziert Stress. Gib dir Zeit, um abzuschalten – nach ein bisschen Action klappt das nächste Meeting möglicherweise besonders gut. Denn je höher die Motivation, desto produktiver die Arbeit.
Ganz abgesehen vom gesundheitlichen Aspekt: Sport stärkt den Team-Zusammenhalt. Ob während des Yoga-Kurses, des gemeinsamen Joggens oder des Hockeyspiels – man lernt seine Kollegen näher kennen, tauscht sich (privat) aus und wächst zusammen.

Wer jetzt schon Hummeln im Hintern hat, für den heißt es: Schnapp dir deine Kollegen und werdet gemeinsam agil und sportlich. Und wer sich weiter zum Thema Teamwork schlau machen möchte, der schaut einfach beim letzten Work Hack vorbei.
Quellen:
Hüther, Gerald; Quarch, Christoph (2016): Rettet das Spiel! Weil Leben mehr als Funktionieren ist. 7. Auflage. München: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG.
Häusling, André (2017): Agile Spiele: Agilität spielerisch erleben. Online verfügbar unter: https://www.haufe.de/personal/hr-management/agile-spiele-agilitaet-spielerisch-erleben_80_390094.html.